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  1. Endlich Urlaub 

Lassen Sie uns doch einmal einen Blick auf das eben genannte „endlich“ werfen: Zum Einen ist der Urlaub natürlich nicht endlos, aber da schwingt ja noch viel mehr mit: Endlich weg von der Arbeit und dem Alltagsstress.
Das scheint mir bedenklich, wenn ich das ganze Jahr nur ausharre bis endlich meine drei Wochen Urlaub da sind, dann sollte ich vielleicht meine Arbeit und meine Alltagsgestaltung noch einmal überdenken. Sonst bleibt es nur „eine Flucht, bei der man am Ende doch immer wieder zu Hause ankommt“, wie der Herr Enzensberger es einmal recht treffend beschrieben hat.

Natürlich ist ein Abschalten, ein Tapetenwechsel äußerst wichtig, allerdings fallen viele von uns dann in das sogenannte „Poststress-Syndrom“, sie werden kurz vorm Urlaub oder während der freien Tag krank, das kennen Sie sicher.

Das liegt daran, dass unser Hormonhaushalt sich gar nicht so schnell umstellen kann und Stress in einer vermeintlichen Ruhephase nicht einfach so abgeschüttelt wird.
Der Urlaub kann zwar eine tolle Chance sein, neue Gewohnheiten einzuüben. Aber es ist unbedingt ratsam, schon vorher im Alltag damit zu beginnen. Kommen doch noch Jetlag, Umstellung des Biorhyhtmus, anderes Wetter und neues Essen hinzu. Ihr Urlaub sollte also schon zu Hause anfangen, und ähnlich verhält es sich mit dem wieder zu Hause ankommen: Wenn möglich planen Sie erst einmal einige Tage daheim ein, um sich wieder einzuleben, oder verkürzen Sie zumindest ihre erste Arbeitswoche. 

Dann hält der Erholungseffekt auf jeden länger an, und es fällt Ihnen viel leichter neue Gewohnheiten auch beizubehalten. 

 

2. Endlich Urlaub 

Die freien Tage locken, hurra. Stellt sich nur die Frage: Wo fahr ich denn hin? Oder bleibe ich einfach zu Hause? Und wie lange muss ich denn eigentlich wegbleiben, um mich wirklich zu erholen?
Also, in der Wissenschaft spricht man von Urlaub, wenn man sich aus „persönlichen Erholungsgründen“ für länger als fünf Tage auf Reisen begibt. Balkonien gilt demnach nicht als Reiseland und wer zu Hause bleibt, ist, wissenschaftlich betrachtet, also gar kein Urlauber. Trotzdem müssen Sie natürlich nicht immer in weite Fernen schweifen, gerade im Sommer kann es hier bei uns doch wunderschön sein.
Erholung stellt sich nämlich schon nach einer Woche Freizeit ein. Überlegen Sie also ruhig einmal, ob Sie nicht lieber mehrere Kurztrips machen, als einen Jahresurlaub. Längere Urlaube haben übrigens nicht unbedingt einen nachhaltigeren Effekt.

So lässt sich auch der „Urlaubsrückkehr-Blues“ vermeiden, und Sie haben gleich mehrere Anlässe im Jahr, auf die Sie sich freuen können. Für mich selber hat sich übrigens bewährt, mehrere lange Wochenenden einzuplanen an denen ich ganz bewusst meinen Standort wechsele. Man sieht die Welt dann schnell aus einer anderen Perspektive, und kann das „Urlaubsgefühl“ wunderbar mit in den bewegten Alltag nehmen. 

 

3. Endlich Urlaub 

Wie soll ich denn am besten mit meiner Arbeit im Urlaub umgehen? Nehme ich einen Teil mit, ruf ich ab und an mal an, oder versenke ich mein Handy im tiefsten Ozean und bin drei Wochen komplett verschollen?
Natürlich wurde auch das schon ausführlich erforscht, und wenn Sie sich während Ihrer Auszeit optimal erholen wollen, lohnt es folgende Tipps zu berücksichtigen:

Delegieren Sie vor dem Urlaub möglichst viel, und versuchen Sie nicht, vorher noch besonders viel Arbeit selber zu erledigen, denn das kann sogar die berühmt berüchtigte Freizeitgrippe begünstigen.

Wenn Sie wirklich wichtige Aufgaben zu erledigen haben, die sich nicht verschieben lassen oder Sie viel Verantwortung tragen:
Nehmen Sie sich dann bewußt eine, aber wirklich nur eine Stunde am Tag, Zeit im für Emails. In dieser Zeit lässt sich eine Menge erledigen und Sie sind dann für den Rest des Tages viel entspannter, als wenn Sie nonstop an das Chaos daheim denken. 

Halten Sie auch ansonsten Abstand vom Internet, denn das wahre Leben spielt sich direkt vor Ihnen ab. Sind es doch die echten, physischen Begegnung mit Menschen, die unserer Psyche neue Kraft geben und uns beim Stressabbau helfen – und nicht der Klick auf den Gefällt-mir-Button oder das Posten von hunderten von Urlaubsfotos. Genießen Sie mit allen Sinnen vor Ort, dann rückt auch die Arbeit ganz automatisch weiter weg. 

 

4. Endlich Urlaub 

Fahren Sie mit Ihrem Partner in den Urlaub? Für viele Paare ist die gemeinsame Auszeit ein ernster Beziehungstest. Das ist auch leicht nachzuvollziehen, denn daheim sind wir selten so lange miteinander und schon gar nicht aufeinander angewiesen.

Rund ein Viertel aller Paare haben Zoff im Urlaub, den können Sie vermeiden wenn Sie einige ganz einfache Dinge beherzigen:
Klären Sie vorher die unterschiedlichen Erwartungen ab und planen Sie entsprechend. 

Wie wollen Sie denn Ihre Zeit verbringen? Ganz gemütlich chillen am Strand, auf Kultur-Tour durch die Stadt oder gar aktiv über die Berge?

Lassen Sie auf jeden Fall Freiräume, in denen jeder machen kann was er will.. auch mal ganz für sich alleine. 

Sprechen Sie vorher auch unbedingt über ihr Budget, wieviel können und wollen Sie denn ausgeben? 

Wenn Sie Kinder haben, schauen Sie am Urlaubsort doch auch einmal, ob es dort auch Betreuung gibt, dann haben Sie mehr Zeit für und miteinander.

Übrigens, der dritte Urlaubstag gilt oft als der Tag, an dem Konflikte ausbrechen: lassen Sie ihre Streitthemen doch einfach mal zu Hause. Sie werden nicht in zwei Wochen alles wieder gut machen, was in den übrigen fünfzig auch nicht funktioniert hat.

 

5. Endlich Urlaub 

Mit uns Menschen ist es wie mit einem Akku. Ist er viel im Einsatz, verbraucht er Energie und irgendwann ist er leer. Dann muss er aufgeladen werden.
Damit Sie sich im Urlaub nicht verlieren, oder gar verschwinden wie ein Gesicht im Sand am Meeresufer, nehmen Sie das Wort Urlaub doch einmal in seiner eigentlichen Bedeutung:
Besinnen Sie sich auf die ursprünglichen Dinge.
Machen Sie sich frei von Zwängen, und damit meine ich nicht, dass Sie sich völlig gehen lassen und in weißen Tennissocken und Sandalen durch die Akropolis stapfen, sondern sich nicht nur an Äußerlichkeiten messen und als das Maß aller Dinge nehmen.
Ich habe im Zelt am Strand schon ganz hervorragende Urlaube verbracht, 5 Sterne Hotels haben natürlich andere Qualitäten…

Lassen Sie sich ein auf andere Menschen, andere Sitten und natürlich andere Gebräuche. Schlafen Sie viel, bewegen Sie sich viel und essen Sie mal bewusst.
Und: Verbringen Sie möglichst viel Zeit in der Natur: In Japan sind viele Menschen so überzeugt von der heilsamen und stressmindernden Wirkung der Natur, dass sie regelmäßig Shinrin-yoku“ betreiben, was so viel wie „Waldbaden“ bedeutet. Das ist ganz einfach für Sie ein ausgiebiger Spaziergang, bei dem Sie alle Sinne beanspruchen und Ihre Wahrnehmung schulen. Das reicht völlig aus, und Sie werden sehen, Ihre Selbstheilungskräfte werden dadurch nachweislich gestärkt.

So ist es dann sehr wahrscheinlich, dass auch ihr Akku nach dem Urlaub wieder voll aufgeladen ist und Sie Ihre Energie und Ihre gute Laune daheim ganz nach Bedarf versprühen können.