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Kommunikationstraining

Einander besser verstehen

Gib mir Gehör, und ich werde dir Stimme geben

Eine der größten Herausforderungen für langlebige, befriedigende
und gelingende Beziehungen ist die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren. Dass wir nicht „nicht kommunizieren“ können,
hat Paul Watzlawick schon sehr schön beschrieben.

Allerdings nehmen wir diese scheinbar so profane Fertigkeit des verbalen Austausches viel zu oft als gegeben hin, frei nach dem Motto: „Reden kann doch jeder“. Hinzu kommt der ebenso vielfältige und spannende Bereich der nonverbalen Kommunikation: die Körpersprache.

Was alles verloren gehen kann zwischen Sender und Empfänger, wie viele verschiedene Ohren wir haben, die mal weiter und mal weniger weit geöffnet sind, ist erstaunlich. Unbedacht gesendete Botschaften treffen häufig auf alte Muster und Empfindlichkeiten und tun weh.

Oft erwarten wir, dass andere unsere Gedanken lesen und sich dann so verhalten, wie wir selbst es getan hätten.
„Die Kommunikation klappt zwischen uns nicht“ lässt sich meist übersetzen mit:  „Ich weigere mich diese Botschaft zu akzeptieren – schick mir eine andere.“

Frei nach Nietzsche heißt das: „Wir widersprechen oft einer Meinung, während uns nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist“.

Mit einfachen Mitteln, Regeln und Übungen lässt sich sehr schnell eine Gesprächskultur entwickeln, die alle Beteiligten zufrieden stellt, selbst wenn das eigene Ziel nicht zu einhundert Prozent sofort erreicht wurde.

Bei Paaren verschiedenen Geschlechts kommt noch die sich unterscheidende, geschlechtsspezifische Sprache als Herausforderung hinzu. Es lohnt außerordentlich, sich mit seinen Kommunikationsfähigkeiten zu beschäftigen. Sie werden sehr schnell erleben, wie viel Spaß der respektvolle Austausch auf Augenhöhe macht, und wie befreiend es ist, Missverständnisse von Anfang an zu vermeiden.

Das zusammenfassende Ergebnis einer Studie zur Wirksamkeit des „Freiburger Stresspräventionstrainings für Paare (FSPT) bezüglich der Partnerschaftsqualität,“ kommt zu der Empfehlung:
„Wenn Sie Ihre Beziehungsqualität signifikant verbessern möchten, sollten Sie die neu erlernten Kommunikationsfähigkeiten in Ihren Alltag einbauen.“

Reden Sie nicht über Ihren Partner, sondern mit ihm.

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Tipps für gelingende Kommunikation

John Gottman, Psychologe, Mathematiker und einer der führenden Eheforscher weltweit, stellte aufgrund seiner Beobachtungen folgende
Regel auf, die demnach für alle Arten glücklicher Beziehungen gilt:

  • Auf jede Kritik oder andere negative Äußerung müssen
    mindestens fünf positive, liebevolle kommen.

Zwiegespräche als Hilfe und Vorbeugung

Michael Lukas Moeller, Prof. für Med. Psychologie, Psychoanalytiker und Paartherapeut, nennt für Zwiegespräche insgesamt 7 Ziele:

  1. An Einfühlung gewinnen
  2. Die Erotik beleben
  3. Die Beziehung entwickeln
  4. Sich selbst besser wahrnehmen
  5. Chancen erkennen und realisieren
  6. Konflikte klären und v.a. verhüten
  7. Die Rollen verändern

Fünf Bedingungen einer guten Beziehung:

1. Einsicht: Ich bin nicht du und weiß dich nicht
2. Einsicht: Wir sind zwei Gesichter einer Beziehung und sehen es nicht
3. Einsicht: Dass wir miteinander reden, macht uns zu Menschen
4. Einsicht: In Bildern statt in Begriffen sprechen
5. Einsicht: Ich bin für meine Gefühle selbst verantwortlich

Gute Kommunikation hilft Langzeitbeziehungen

Anteil der seit über zehn Jahren verheirateten oder zusammen lebenden, die sich laut einer Schweizer Studie als glücklich bezeichnen:

  • 40% 40%
Glosse: Die 12 Regeln einer glücklichen Beziehung

1. Positiv über den Partner denken. Langzeitpaare streiten sich auch – aber sie zählen, fragt man sie, mehr positive als negative Eigenschaften über den Partner auf. Sie haben gelernt, ihren Partner zu ertragen, und das Gedächtnis darauf konditioniert, schlechte Erinnerungen zu verstecken, gute hingegen jederzeit abrufbar zu speichern.

2. In der Ferne die Nähe suchen. Nach 30 Jahren Ehe will man nicht mehr dauernd aufeinander hocken. Doch offenbar denken Langzeitpaare regelmässig an den Partner, wenn sie von ihm getrennt sind.

3. Kein Multitasking beim Paarprobleme wälzen. Wer einen Streit mit dem Partner einfach schnell wegstecken und zur Tagesordnung übergehen kann, zeigt nicht das Verhalten, das Langzeitpaare zu Protokoll gegeben haben. Multitasking hört bei ihnen spätestens dann auf, wenn sie intensiv an den Geliebten denken.

4. Gemeinsame und neue Hobbys. Klar doch, Paare, die sich mögen, verbringen viel Zeit miteinander. Doch offenbar profitiert die Langzeitliebe vorab, wenn ein Paar gemeinsam eine neue Leidenschaft entdeckt. Vorzugsweise eine, die komplizierter ist als Kaffeerahmdeckeli sammeln.

5. Zeit gemeinsam verbringen. Zeit lässt die Liebe wachsen. Zumindest dann, wenn sie oft gemeinsam verbracht wird. Und dabei zählt nicht nur die Freizeit, sondern auch die Pflicht. Langzeitpaare verbringen nachweisbar mehr Zeit beim gemeinsamen Haushalten, Kochen, Putzen, Gärtnern als Lebensabschnittspaare.

6. Die Liebe benennen. Fühlen ist gut und recht. Kommunizieren ist besser. Typische Ausdauerliebende sagen sich regelmässig, dass sie sich lieben. Mit Worten und mit Gesten. Das muss nicht immer der elaborierte Liebesbrief oder ein Kamasutra-Ausdauertraining sein. Ein Kuss, eine kleine Notiz auf dem Tisch genügen.

7. Begehren zeigen und leben. Ja – ohne wirds schwierig. Zumindest wer Jahrzehnte aushalten will, sollte seinen Partner begehren, sich von ihm körperlich angezogen fühlen und das auch zeigen. Wer beim Küssen ans Abendessenkochen denkt, sollte mal in sich gehen.

8. Sex haben, regelmässig. Die Anziehung ist nicht immer gleich gross. Und selbst wer eben beim Küssen auch mal an den Brokkoli im Kühlschrank denkt, ist kein Single-Kandidat. Sex kann man auch mal haben, wenn die Lust gar nicht oder noch nicht da ist. Die O’Leary-Studie jedenfalls zeigt, dass Langzeitliebende öfter Sex haben und regelmässiger Sex haben als andere Pärchen. Erforscht ist übrigens auch, dass wer mehr Sex hat auch mehr Sex will. Für einmal ist das mit dem Huhn und dem Ei völlig egal.

9. Glücklich sein. Glückliche Menschen sind die besseren Liebhaber. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.

10. Kontrolle: Ja, Sie haben richtig gelesen – wer wissen will, mit wem sich der Partner trifft, hat grössere Chancen, den Partner auch zu behalten. Liebende haben nun mal Ähnlichkeiten mit Stalkern. Vor allem wenn sie männlichen Geschlechts sind.

11. Obsession. Frauen hingegen, wenn sie in langen Beziehungen glücklich werden wollen, sollten sich ein kleines bisschen Obsessivität nicht verdenken. Offenbar sind erfolgreiche Langzeitliebhaberinnen in Gedanken nie weit von ihrem Partner entfernt.

12. Leidenschaft. Nein – da ist nicht in erster Linie die horizontale Leidenschaft gemeint, sondern die alltägliche. Menschen, die ihre Emotionen nicht homöopathisch dosieren in ihrem Leben, geben die besseren Langzeitliebhaber ab. Wer sich also so richtig aufregen kann oder gerne lacht, wer sich reinknien will und wer immer ein bisschen auf der Suche nach dem nächsten Kick ist, hat gute Voraussetzungen mit seinem Partner alt zu werden. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

 Quelle: 07.03.2013 Tagesanzeiger.ch/Newsnet