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Kommunikation

Wir wollen uns besser verstehen

Wenn der erste Bonus aufgebraucht ist

Zu Beginn einer Partnerschaft begegnen wir uns in der Regel noch mit sehr viel Wohlwollen und bemühen uns, so gut wir können, den Anderen zu verstehen. Schließlich ist das ja der „liebste Mensch“, den wir kennen
und den wir daher mit Begeisterung als unseren Partner gewählt haben.

Mit der Zeit verbraucht sich dieser Bonus jedoch, nicht weil wir uns nun weniger lieb haben, sondern weil sich die Situation und unser hormoneller Zustand ändern: Die Konzentration der Hormone und Botenstoffe nähert sich allmählich wieder dem Normalzustand.

In der ersten Phase des Verliebtseins kommt es zur vermehrten Ausschüttung von Dopamin und Adrenalin. Diese sind unter anderem für Euphorie und Erregung zuständig. Gleichzeitig sinkt unser Serotoninspiegel, was zu irrationalen Handlungen führen kann. Sie erinnern sich?
Das sexuelle Verlangen steigert sich und Oxytocin, das zum Beispiel direkt nach dem Sex vermehrt ausgeschüttet wird, sorgt für starke Bindungsgefühle.

Normaler Weise endet diese Phase, auch hormonell bedingt, nach 6 bis 8 Monaten. Das heißt natürlich nicht, dass dies auch das Ende der Beziehung sein muss, ganz im Gegenteil: Wenn aus Verliebtheit Liebe wird, sich die Erwartungen und Umstände ändern, ist dies auch eine große Chance, der Beziehung eine neue Qualität zu geben.

Um dies erfolgreich umzusetzen, müssen wir quasi neu lernen miteinander zu reden. Ohne Hormonrausch, ohne Bonus und verklärten Blick, aber nach wie vor mit viel Wohlwollen, Respekt und Liebe.

Hier finden Sie Erläuterungen zum Basis Kommunikationstraining für Paare, gerne entdecke ich auch zusammen mit Ihnen Ihre ganz persönlichen Herausforderungen und Bedürfnisse.

Fast jede Kommunikation ist eine Kette von Missverständnissen, und selbst wenn jemand nicht mehr mit uns redet, will er damit etwas sagen. Gute Kommunikation ist viel wert. Aber nicht alles ist wert kommuniziert zu werden.

Sie wollen sich besser (nicht nur) mit Ihrem Partner verständigen? Hier klicken.

 

Kommunikationsfallen

Es gibt vier Kommunikationsmerkmale, die besonders destruktiv
für den Verlauf einer Partnerschaft sind:

  • destruktive Kritik (verallgemeinernde, negative Bemerkungen:
    (z.B. „Du machst das ja sowieso nie“)
  • verächtliche, den Partner abwertende Bemerkungen
    (z.B. „Aha, plötzlich interessierst du dich für andere Leute“)
  • defensive Kommunikationsmuster
    (häufiges Sich-Verteidigen bei gleichzeitigen Gegenangriffen und Rechtfertigungen; z.B. „Wieso soll ich das tun, du gibst dir ja auch keine Mühe, mir etwas zuliebe zu tun, und überhaupt…“)
  • Rückzug aus der Kommunikation und Gesprächsverweigerung
    (sich abwenden, rausgehen, den Partner ins Leere gehen lassen).

John Gottman, Psychologe, Mathematiker und Eheforscher, gibt die Wahrscheinlichkeit für die Scheidung von Paaren aufgrund der Häufigkeit des Auftretens dieser vier Kommunikationsfehler wie folgt an:

  • 85% 85%

Beziehungslosigkeit in Beziehungen

Anzahl der Minuten, die (schon) 1988 ein amerikanisches Paar täglich für Gespräche über persönliche Dinge aufbrachte:

Quelle: M. Lukas Moeller, Psychoanalytiker & Paartherapeut