Politik und Wirtschaft vermitteln, dass Frauen erst als beruflich erfolgreiche Mütter etwas wert sind. Dieser Gedanke ist gefährlich.
Beitrag aus der „Zeit Online“ von
Liebe kann grausam sein. Jeder weiß das. Diese Grausamkeit kann bodenlos werden, wenn das Objekt der Liebe noch nicht einmal existiert und somit unüberprüfbare Projektionsfläche bleibt. Wenn die Frage, ob es einem das ersehnte Glück hätte bringen können, nicht geklärt werden konnte. Ich habe noch mal Glück gehabt. Ich will nämlich keine Kinder. Um mich herum sehe ich aber, was ein Kinderwunsch anrichten kann, vor allem, wenn es mit der Erfüllung nicht klappt. Das kann jedem passieren, schlimm wird es, wenn man nicht loslassen kann. Weil man dachte, dass das Kind, die Familie, die Wärme und Stabilität, die man sich darin erhofft, einen erlösen würden. Von der Einsamkeit, der Sinnlosigkeit, der Zukunftsangst. Seit mein Buch Die Uhr, die nicht tickt über Frauen,die keine eigenen Kinder wollen, erschienen ist, habe ich bereits zwei heiße Liebesbriefe an meine Eltern geschrieben. Liebesbriefe darüber, dass sie mein Selbstbewusstsein nicht zerstört haben, dass sie mir geholfen haben, zu einem Menschen zu werden, der so gut auf seine Bedürfnisse hören kann, dass er diese nicht an den von Staat, Geschlechterstereotypen und Gesellschaft vorgegebenen Konventionen orientieren muss.
Die Erzählung, dass das Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit nur mit eigenem biologischen Kind und Blutsverwandtschaft in der Kleinfamilie wirklich erfüllt werden kann, ist in unserer Gesellschaft sehr stark. Es wird als natürlich dargestellt, und das, obwohl die Kleinfamilie eine Erfindung der bürgerlichen Welt und erst 200 Jahre alt ist. Es scheint, als ob dieses Liebesversprechen (bzw. die Androhung, diese Liebe nicht zu bekommen) auch dazu dient, die Form der Kleinfamilie am Leben zu halten. Die Keimzelle für den Staat und den Markt … Sie möchten den ganz Artikel lesen ? Dann folgen Sei bitte diesem link.