Die Verwandtschaft
Immer Ärger mit den ElternVon bösen Schwiegermüttern …
Viele Paare erleben im Laufe ihrer Beziehung, dass Eltern, seien es nun die eigenen oder die Schwiegereltern, zu einer Belastung werden können. So gerne wie man seine eigenen Eltern auch hat, innerhalb der eigenen, neuen Familie, kommt es oft zu erheblichen Schwierigkeiten. Die „böse Schwiegermutter“ oder der „grantige Schwiegervater“ sind nun allerdings nicht per se „schlechte Menschen“. Sie haben nur manchmal Schwierigkeiten, Grenzen zu akzeptieren, sich nicht über Gebühr einzumischen, und ihre Kinder loszulassen.
Was können Sie als Paar dagegen tun?
Gemeinsam entwickeln wir Strategien, allen Beteiligten respektvoll ihre Positionen klar zu machen und Grenzen so zu ziehen, dass sie nicht verletzend sind oder als persönlicher Angriff gewertet werden.
Konkurrenzdenken ist an der Tagesordnung, aber wenig hilfreich. So kann es leicht dazu kommen, dass Frau in der Paarbeziehung sich ständig von ihrer Schwiegermutter beobachtet, bevormundet und kritisiert fühlt. Immerhin gibt es da nun ja zwei Frauen, die denselben Mann, wenn auch auf unterschiedliche Art, lieben. Hier ist es für Sie als Paar wichtig, gemeinsam Position zu beziehen und Ihren Eltern gegenüber verbindlich, an einem Strang ziehend, aufzutreten.
Sie haben sich schließlich für Ihren Partner entschlossen, und nicht für dessen Eltern. Natürlich ist Familie ein schöner und großer Teil in unserem Leben, und prägt auch die Persönlichkeit unserer Liebsten, aber als Paar müssen Sie unbedingt Ihre eigene Identität entwickeln und sich entsprechend positionieren. Das bedeutet auch, sich von der (Klein-)Kind-Eltern Position zu lösen, und die Beziehung auf ein angemessenes, erwachsenes Niveau zu bringen.
Dann werden Schwiegereltern oder andere Familienmitglieder wieder zu einer Bereicherung.
Stehen akute Fragen an wie: „Wer nimmt denn Opa an Pfingsten“, oder „Ihre Eltern wollen zu uns ziehen“, schauen wir nach passenden Möglichkeiten. Wenn alle Beteiligten Familie als Zugewinn schätzen können, und Ihre Integrität als Paar gewahrt bleibt, macht Gemeinsamkeit wieder richtig Spaß. Dann kann auch Weihnachten gerne wieder kommen.
Dauerkonflikt Schwiegereltern …
- Die Jungen fühlen sich überwacht und nicht für voll genommen, die Alten fühlen sich zurückgewiesen.
- Viele Eltern fühlen sich insgeheim noch schuldig, weil sie ihrem Kind vielleicht keine ideale Kindheit bieten konnten. Daher mischen sie sich oft immer wieder in das Leben ihrer erwachsenen Kinder ein, legen beispielsweise im Haushalt und bei der Gartenarbeit Hand an.
- Wenn ein Kind eine besondere Rolle im Leben eines Elternteils eingenommen hat, kann man es nicht loslassen. Der neue Partner des Kindes versucht dann, diese übermäßige Bindung zu lösen, seinen Partner sozusagen freizukämpfen.
- Der Verlust der engen Bindung zum Kind ist vielleicht der Verlust von Lebenssinn, Lebendigkeit oder Freude. Kenne man diese Lücken, könne man sie beispielsweise durch ein Ehrenamt oder eine andere Beschäftigung ausfüllen und so die enge Bindung zum Kind langsam ersetzen.
- Zitate aus dem Buch:
„Ach, wärst Du nur wie wir“ von Andreas Himmelstoß.
Erschienen im Kösel Verlag.
Umfragen zufolge scheitert etwa jede achte Ehe, weil sich die Schwiegermutter einmischt.
Eifersucht und Besitzansprüche
Hier gehts zum Artikel aus dem Mannheimer Morgen vom 21.07.2014