Der kleine Haken der Emanzipation
Dating down: Partnerwahl mit Blick nach unten.
„Es gibt einfach nicht genug hochqualifizierte und finanziell erfolgreiche Männer für die Zahl der hochqualifizierten und finanziell erfolgreichen Frauen.“
Bericht aus der Frankfurter Allgemeinen von Julia Schaaf
Karrierefrauen jenseits der dreißig finden oft keinen ebenbürtigen Partner. Gutverdienende Männer in ihrem Alter sind meist schon vergeben. Fachleute empfehlen: Dating down. Aber so einfach ist es nicht. Schon das erste Rendezvous kann ernüchtern.
Bei Helene Maier* in der Küche hängen zwei Postkarten. „Man muss viele Frösche küssen, bevor man den Prinzen findet“, steht auf der einen. Die andere zeigt ein Skelett mit Pelzstola, das auf einer Parkbank sitzt: „Waiting for the perfect man.“
Helene Maier ist eine hübsche Frau. Groß, aber nicht riesig, schlank, aber nicht dürr. Blaue Augen zu blondem Haar und rot lackierten Fußnägeln. Sie ist Anfang dreißig und hat im Ausland einen Master in Betriebswirtschaft gemacht. Jetzt arbeitet sie als Abteilungsleiterin im Controlling eines Münchner Konzerns.
„Ich habe alles getroffen“, sagt Helene Maier. Vom Krankenpfleger bis zum Geschäftsführer, Ingenieure, Lehrer, Rechtsanwälte. Anderthalb Jahre lang hat sie systematisch Online-Partnerbörsen nach dem Mann fürs Leben durchkämmt. Sie träumt von einer Beziehung, in der man da ist füreinander, und sie wünscht sich Kinder. Kennengelernt hat sie fast nur Männer, die deutlich älter waren als sie, eine kaputte Ehe hinter sich hatten und nichts Ernstes wollten. Die wenigen Kandidaten in ihrem Alter zogen sich zurück, sobald ihr Beruf zur Sprache kam. „Du machst was mit Zahlen?“, schrieben sie womöglich noch. Dann brach der Kontakt ab.
Keine Spur vom richtigen Mann
„Wenn ich Kosmetikerin wäre, würde das alles viel besser für mich laufen“, sagt eine …
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